Über mich - Nadja Stephani - Atemtherapeutin nach Middendorf®
Ich habe den Erfahrbaren Atem 2009 für mich entdeckt. Doch der Beginn war etwas holperig. Ich war sehr „im Kopf“. Nach meinen ersten Einzelbehandlungen fühlte ich mich immer großartig und war einfach überwältigt von dem Glück mich selbst zu spüren. Mich durch den Atem, dort wo ich ihn in mir empfinden konnte, immer weiter und immer wieder neu zu entdecken. Gleichzeitig war mein Verstand extrem kritisch und fragte mich, was das denn für ein esoterischer Unsinn sei. Doch alles andere an und in mir fühlte, erkannte, wie gut es mir tat, sodass ich weitergemacht habe. Zunächst Einzelstunden, dann wöchentliche Gruppenarbeit inkl. Atemtagen und einigen Atemwochenenden an der Ostsee. Nach den ersten anderthalb Jahren entschied ich mich dafür, die Ausbildung zur Atemtherapeutin zu machen, weil ich mich noch intensiver mit dem Erfahrbaren Atem auseinandersetzen und arbeiten wollte. So habe ich von 2011 bis 2016 meine Ausbildung bei Brigitte Wellner-Pricelius (Ateminstitut Hamburg) durchlaufen und nehme heute regelmäßig Supervisionen und Weiterbildungen in Anspruch - und freue mich, diesen Weg nun selbst weitergeben zu können.
Auf meinem Atemweg gab es einen für mich nicht ganz mit dem Verstand fassbaren doch deutlich spürbaren Rhythmus von Aha-Momenten, die für mich jeweils einen deutlichen Entwicklungsschritt kennzeichneten. Letztlich lässt sich vielleicht sagen, dass es sich beim Weg des Erfahrbaren Atems, ganz seiner Natur, um einen fließenden, sich in Wellen fortbewegenden Entwicklungsprozess handelt.
Das Loslassen ist dabei für mich manchmal kein leichter Schritt gewesen, denn zu irgendeinem Zeitpunkt im Leben hat diese Schicht – diese Verhaltensweise, Glaubenssatz, Leitsatz, Meinung, etc. – in einer bestimmten Situation geholfen, hat das tiefste Selbst beschützt. Doch der Erfahrbare Atem lässt die Übenden die dabei aufkommenden Gefühle ohne zu bewerten empfinden. Emotionen lassen sich mit Abstand betrachten. Nebenbei verschwanden Symptome, die sonst mehr oder minder nachhaltig durch die klassische Medizin behandelt wurden.
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Natürlich gehen Sie bitte bei schwerwiegenden Symptomen oder Krankheiten zum Arzt. Operationen und Medikamente sind je nach Krankheitsbild das richtige Mittel der Wahl. Ich möchte hier für einen anderen Blick auf die Dinge werben. Nicht nur „schnell, schnell“. Sondern wieder bewusst und achtsam den Menschen in mir und im Gegenüber sehen. In echten Kontakt gehen. Das Heile, das in jedem von uns existiert, anzusprechen, kann sehr heilsam sein.
Der Erfahrbare Atem verspricht kein Leben ohne Abwärtsbewegung, in dem nur eitel Sonnenschein herrscht. Wie ein Atemzyklus, Einatmen, Ausatmen, Atempause und dann der neue Einatemimpuls, bewegt sich das ganze Sein in Zyklen. Auf dem Weg des Erfahrbaren Atems geht es also keinesfalls darum, den Problemen und Herausforderungen des Lebens aus dem Weg zu gehen, sondern im Gegenteil, diese wahr- und anzunehmen, loslassen zu können und ihnen aktiv selbstgestaltend mit Wachheit, Klarheit und Gewissheit zu begegnen. Falls Sie sich schon immer gefragt haben, was hinter dem derzeit allgegenwärtigen Begriff der "Achtsamkeit" steckt - genau dies!